Warum macht PSA Sinn?

Der sogenannte PSA-Test kann bereits früh Hinweise auf Prostatakrebs geben. PSA ist ein kleines, harmloses Eiweiß mit dem Namen „Prostataspezifisches Antigen“, welches nur in der Prostata gebildet wird.

Der PSA Test ist nicht Gegenstand der gesetzlichen Krebsvorsorge, welche lediglich die Tastuntersuchung übernimmt. Der PSA Test wird beim Urologen bestimmt und kostet ca. 25 Euro.

Mit steigendem PSA-Wert nimmt das Risiko zu, dass eine Prostatakrebserkrankung vorliegt. Ein echter Schwellenwert, unterhalb dessen ein Prostatakarzinom ausgeschlossen ist, existiert nicht.

 

PSA ng/ml Prostatakrebs (%) gesund (%)  
< 0,5 6,6 93,4  
0,6 - 1,0 10,1 90  
1,1 - 2,0 17,0 83  
2,1 - 3,0 23,9 76  
3,1 - 4,0 26,9 73  
4,1 - 9,9 27,9 72  
> 10,0 57,6 42  

Tabelle: Nach Thompson 2003 & ERSPC, Rotterdam

 

Höhere Werte müssen nicht immer durch ein Prostatakarzinom bedingt sein, sondern können auch durch gutartiges Wachstum der Prostata oder durch entzündliche Prozesse oder Manipulationen entstehen (Radfahren, Sexualität). Der PSA-Wert allein ist also kein sicherer Marker für Prostatakrebs.

Im Rahmen der Krebsfrüherkennung werden neben der absoluten Höhe des gemessenen PSA-Wertes auch der jährliche Zeitverlauf beobachtet.

Ein erhöhter PSA-Wert allein stellt also noch keine gesicherte Diagnose für ein Prostatakarzinom dar. Weitere Untersuchungen sind deshalb sinnvoll. Z.B, zusätzlich zum PSA-Wert empfehlen wir den transrektalen Prostata-Ultraschall. Am besten in Farbe mit der sog. Elastographie, welche eine dreimal so hohe Sicherheit in der Entdeckung von Prostatakrebs bietet, als der herkömmliche schwarz-weiss Ultraschall.

In der Vergangenheit wurde bei einem PSA-Wert von über 4 ng/ml eine Probenentnahme aus der Prostata durchgeführt. Heutzutage weiß man aber, dass es keinen sicheren Grenzwert gibt.

Aber: Je höher der PSA Wert, desto größer die Wahrscheinlichkeit dass ein Prostatakrebs vorliegt.

In der Öffentlichkeit wurde der PSA-Test in den letzten Jahren kritisch bewertet. Durch die vielen möglichen Auslöser für einen erhöhten Wert wird vor eine Übertherapie, also vor unnötigen Behandlungen mit möglichen Nebenwirkungen, gewarnt. Für Verunsicherung sorgte die s.g. PLCO Studie, die 2009 zeitgleich mit der Europäischen Screening Studie ERSPC veröffentlicht wurde. Diese bewies bereits frühzeitig, dass das Risiko, an einem Prostatakarzinom zu sterben bei regelhafter PSA-Vorsorge halbiert werden kann - unter deutlicher Senkung der Rate derer, die unnötig entdeckt wurden.

Der PSA-Test ist eine wichtige Vorsorge-Untersuchung. Heutzutage ist das Wissen um den Prostatakrebs so gewachsen, dass Ihnen eine Ihrer Situation angepasste Therapie angeboten werden kann. So weiß man, dass nicht jeder Tumor behandelt werden muss. Das Spektrum reicht daher von der sogenannten Aktiven Überwachung ohne Therapie, über die Bestrahlung bis hin zur Operation, z.B bei aggressiven Tumoren. So kann eine Übertherapie und deren Folgen vermieden werden. Voraussetzung ist aber die frühzeitige Erkennung des Prostatakrebs